Vorfreude, Sorgen, Zweifel, Unsicherheit…wie wird das als Dreifachmami?

Im Moment schwanke ich zwischen einem Gefühl aus Vorfreude und Unsicherheit hin und her. Mein Bauch wird immer runder, die Bewegungen immer behäbiger und obwohl sowohl mein Frauenarzt und auch das Krankenhaus einstimmig meinen: „wir warten noch ab, die Zwillinge fühlen sich wohl im Bauch – vielleicht machen sie sich von selbst auf den Weg“ – ich spüre, es dauert nicht mehr lange.

Und das lässt meine Vorfreude täglich wachsen, aber auch meine Sorgen und Ängste immer wieder aufblitzen.

Ich kann es kaum erwarten die beiden Zwerge endlich im Arm zu halten. Diesen typischen Babyduft zu riechen, die kleinen Fingerchen und Füßchen zu küssen, die großen und wachen Äuglein zu sehen, die neugierig in die Welt blicken und die vielen Kuschelmomente zu genießen.

Ich freue mich auf das erste zahnlose Lächeln, die überraschten und stolzen Blicke, wenn die beiden zum ersten Mal bewusst ein Spielzeug greifen, das erste angestrengte Vorwärtsrobben und das glucksende Lachen beim Kitzeln auf dem Wickeltisch.

Und ich freue mich auf unendlich viele zauberhafte Geschwistermomente mit der Motte. Wie sie den Babys vorsingt, wie sie stolz und fleissig beim Windelwechseln hilft, wie sie tragen und kuscheln möchte und überall stolz ihre Geschwister herumzeigt.

Diese Momente wird es geben – da bin ich mir sicher. Und ich werde platzen vor Stolz auf meine drei Kinder.

Und auch wenn ich zwar weiß, dass es so kommen wird – so richtig vorstellen kann ich mir noch nicht, dass hier bald zwei Babys einziehen. Es ist fast wie beim ersten Kind: wie es sein wird, das weiß man erst wenn es tatsächlich soweit ist. Und dann schleichen sie sich in meinen Kopf: die Sorgen und Zweifel, die zwei weitere Kinder mit sich bringen werden.

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Neben den ganz banalen Sorgen – die im Zweifel eben auch anders gelöst werden können – wie: werde ich meine Zwillinge stillen können (denn das möchte ich so unheimlich gern), sind das viel grundlegendere Dinge:

Werde ich es schaffen allen drei Kindern gleichermaßen Aufmerksam zu schenken? Verdienen wir genug um unser Leben mit drei Kindern zu finanzieren? Schaffen wir es unseren Alltag zu bewältigen oder versinken wir im Chaos? Werde ich meine Nerven behalten und trotzdem gelassen bleiben wenn gleich drei Kinder schreien und quengeln? Werde ich je wieder Zeit für mich haben? Werden wir je wieder Zeit als Paar haben?

Natürlich weiß ich, dass nicht alle drei Kinder zur gleichen Zeit in gleichem Maße gleich viel Aufmerksamkeit benötigen. Es wird immer wieder Phasen geben, in denen einer der drei mehr oder weniger Nähe einfordert. Und trotzdem habe ich Angst, dass es mir entgeht, wenn eines meiner drei Mäuse Sorgen hat und mich braucht. Ich möchte allen dreien das Gefühl geben: „ich bin da, wenn es nötig ist, Du kommst nicht zu kurz – auch wenn da noch zwei weitere Geschwister sind“.

Aber wie machen das andere Zweifach- oder Dreifachmamas, wenn der eine Hunger hat, der nächste beim Malen Hilfe braucht und der Dritte auf die Toilette will – und das alles zeitgleich?

Ich weiß, dass ich meinen Prefektionsdrang noch weiter herunterschrauben muss, als ich es im Moment sowieso schon getan habe. Dass ich mich frei machen muss von der Vorstellung dass alles immer tiptop sein muss. Drei Kinder bedeuten Chaos – da mache ich mir keine Illusionen. Ich wünsche mir selbst dazu viel Kraft loszulassen, denn es fällt mir manchmal immer noch schwer einzusehen, dass eben nicht alles auf einmal geht. Auch finanziell nicht.

Ich erwarte keinen Luxus. Wir brauchen keine teuren Fernreisen, keinen übervollen Kleiderschrank oder teure Luxusgüter. Aber ein bißchen leben möchte ich schon. Ich möchte mal einen Ausflug machen können, mir mal einen Kinobesuch leisten oder eine Pizza in der Pizzeria um die Ecke. Wird das alles noch möglich sein, wenn drei Kinder eingekleidet, ernährt und mit den wichtigsten Dingen des Alltags ausgestattet werden müssen?

Natürlich weiß ich, dass Kinder gerade zu Beginn sehr genügsam sind. Dass ein Sommertag im Garten mit Toben, Plantschen, wassermelonenverschmierten Gesichtern und roten Wangen glücklicher macht als es jeder Freizeitpark-Ausflug je könnte. Und dass Spaß nicht viel Geld kosten muss. Ideen dazu habe ich zur genüge. Aber ab und zu möchte ich ihnen dennoch auch mal etwas „Besonderes“ ermöglichen.

Ich möchte, dass sie merken, dass jeder einzelne von ihnen gewollt und geliebt ist. Dass sie nicht in Konkurrenz zueinander stehen, sondern dass sie sich- jeder ganz individuell – entfalten dürfen. Dass jede ihrer Eigenarten und Charaktereigenschaften sie zu genau dem tollen Menschen macht, der sie sind, und dass wir sie ganz genau so haben wollen und annehmen. Dass wir als Eltern unser Bestes geben – jeden Tag – um ihnen eine glückliche, unbeschwerte und liebevolle Kindheit zu ermöglichen. Dass sie wissen, dass wir uns – auch an Tagen an denen mir die Gelassenheit fehlt und der Tag in Stress zu versinken droht – am Abend in den Arm nehmen und ich unendlich glücklich bin, dass sie alle bei mir sind.

Ich versuche ganz fest in uns als Eltern zu vertrauen. Dass mein Mann und ich uns gegenseitig unterstützen – so wie wir es bisher auch füreinander getan haben. Dass wir weiterhin an einem Strang ziehen – versuchen uns auch mal gegenseitig kleine Freiräume zu schaffen oder abends, wenn die Rasselband schläft, mit einem Glas Wein und einem leckeren Essen an uns zu denken.

Das wird wahrscheinlich alles nicht sofort klappen. Wir werden – gerade im ersten Babyjahr – durch viele Höhen und Tiefen gehen. Wir werden uns neu zusammenfinden müssen. Es wird dauern, bis es sich wieder eingespielt hat. Aber ich versuche mir Mut zu machen: wir werden das schaffen!!!

Denn eins weiß ich ganz sicher: die Vorstellung bald ein Haus voller Kinderlachen zu haben erfüllt mich mit unbeschreiblicher Vorfreude, die viel größer ist als jede Sorge sein könnte.

Und nun hoffe ich auf alle Mehrfachmamis hier: wie macht Ihr das? Wie schafft Ihr das jeden Tag den Alltag zu stemmen? Hattet Ihr genau die gleichen Sorgen vor der Geburt des Zweiten (oder Dritten) und wie stellte es sich dann in der Realität dar? Vielleicht gibt´s ja sogar Zwillingsmütter die ebenfalls bereits ein größeres Kind hatten als das Doppelpack eintraf und die darüber berichten können…das würde mich unheimlich freuen!

Genießt Euren Sonntag…

Eure Anna

 

 

20 Comments

  • Wiebke (Verflixter Alltag)

    21. Juni 2015 at 14:00

    Liebe Anna, ich kann dich sehr gut verstehen. Ich hatte auch diese Ängste, gleichzeitig machte sich aber auch diese Vorfreude breit.
    Ich kann dazu nur sagen: man wächst hinein. Manche Dinge liefen bei uns gleich wieder routiniert ab, wie Windel wechseln, Kinderwagenschieben 😉 Andere waren neu und mussten erst „gelernt“ werden, wie für zwei Kinder gleichzeitig da zu sein. Ohne die Unterstützung des Mannes wäre das ein einziges Chaos. So ist es aber gut handelbar. Und deshalb denke ich, dass ihr es auch gut hinbekommen werdet, auch wenn es bei Euch ein Knirps mehr ist! Du wächst hinein. Ihr wachst hinein. Ihr schafft das!!!
    Lieben Gruß mit schlafendem Baby auf dem Schoß und tobendem Kind nebenan 😉
    Wiebke

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  • Frühlingskindermama

    21. Juni 2015 at 22:24

    Liebe Anna,
    ich habe gerade gedacht, Du bist auf Twitter so still, dann auf Deinen Blog geschaut und Deinen neuen Text gesehen. Ich kann Deine Gedanken alle nachvollziehen und wie man gerade bei einigen frischgebackenen Blogger-Zweifachmamas hören kann, ist es mit Sicherheit nicht einfach. Alles muss sich einspielen und braucht seine Zeit. Nehmt viel Hilfe in Anspruch, wenn möglich (Einkaufslieferservice, Essen soll der Besuch mitbringen, Betreuung für die Große etc.), damit ihr euch um die Babys kümmern könnt. Ihr schafft das! Du bist eine Mama voller Herz und auch wenn es mal schwierig wird, wirst Du Dich immer auf Deine positiven Gedanken besinnen (oder hier nachlesen).
    Ich wünsche Dir alles alles Gute für die Geburt!
    Liebe Grüße!

    Antworten
  • Kerstin

    22. Juni 2015 at 17:56

    Die Gedanken kenn ich, mir ging es bei der dritten Schwangerschaft genau so. Ich muß nur dazusagen, das meine große Tochter schon19 J. war und der Kleine 3J. Trotzdem macht man sich Sorgen über alles, ob man allem gerecht wird, ob man die Nerven hat, das Geld reicht und ob man alle gleich liebt…Aus Erfahrung kann ich sagen, es regelt sich alles und ja, ich hab auch es beim dritten Kind ein ganz kleines bisschen gelernt, meine Ansprüche an mich, meine Wohnung, Sauberkeit und Ordnung runter zu schrauben (da wär sicher noch mehr drin). Und in puncto Geld, da bin ich auch genügsamer geworden, Kinder freuen sich auch über kleine Sachen, es gibt so viel gebraucht, was noch absolut in Ordnung ist, da muß nicht immer was neues her. Und Kinder lernen auch, wann sie an der Reihe sind, das eines mal warten muß, wenn Dich jetzt gerade mal das andere Kind braucht.

    Klar ist es anstrengend, keine Frage, das will ich nicht beschönigen, aber den ganzen Tag arbeiten gehen, Überstunden machen und dann noch Haus und Kinder ist auch anstrengend….

    Du schaffst es, glaub mir…wünsch Dir viel Glück…Alles Liebe Kerstin

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  • Sandy

    22. Juni 2015 at 20:27

    Hey Anna!

    Als aller erstes: Diese Zweifel, Gedanken und Sorgen sind völlig normal. Ich habe einen Sohn (5) und eine Tochter (nä. Woche 3) und ich habe mir unendlich viele Sorgen gemacht. Obwohl ich gar nicht der Typ dafür bin!
    Ob du allen gerecht wirst? Nein.
    Zumindest nicht nach deiner Vorstellung ;o)
    Du wirst sie alle drei gleichermaßen lieben ja, aber die Nachzügler laufen einfach gefühlt „nebenbei“ mit. So hart es klingt, es ist so und das verrückteste daran: Mit der Zeit merkst du, das das gar nicht schlimm ist. Die Kleinen nehmen so viel von den Großen auf und sind schon zufrieden, nur wenn sie mitten im Getümmel sind.
    Ich hatte ANgstschweiß auf der Stirn bei dem Gedanken, dass der Große gleich fällt, als wir auf dem Spielplatz waren und ich die Motte garde stillte. Was tun? Die Lütte einafch abdocken und zum Großen flitzen??? Ja.. klar.. aber mein armes Mutterherz.. DAS ist nämlich unser „Problem“ Wir machen uns mehr Sorgen als nötig und denken oft viel zu weit a la „Wenn ich Kind 2 nun warten lasse, wird er ewig das Gefühl haben weniger geliebt zu werden!“ Nein.. er wird in dem Moment das Warten doof finden ja, aber er holt sich die AUfmerksamkeit 3fach wieder zurück.. DAS seh ich an meiner Tochter *lach Sie weiß genau wie sie in den Mittelpunkt kommt und sobald ihr Bruder zu viel Aufmerksamkeit bekommt gehts los ;o)
    Jedes deiner Kinder wird Momente haben, wo es zurückstecken muss. Das gehört bei Geschwistern dazu. Es liegt an uns perfektionistischen Muttis, WIR müssen zurück schrauben ;o)
    Du packst das! Tschakkaaaaaa !

    Liebe Grüße,
    Sandy

    Antworten
  • Mel

    22. Juni 2015 at 21:32

    :-)))
    Liebe Anna,
    ganz ehrlich – das wird schon!
    Unsere kleine Schwester war dann plötzlich auch zwei kleine Brüder und schon stand die Welt Kopf…
    Eins kann ich Dir versichern: es ist völlig wurscht ob man ein Kind hat oder drei. Manchmal möchte man lieber keins und manchmal am liebsten zwanzig!
    Aber Deine Mäuse werden jetzt schon so geliebt – also abgesehen davon, daß ich Dir als klugen Tipp (ich wollte schon immer mal gerne schlaue Sprüche schmeißen 😉 ) einfach nur mitgeben kann: Wirf alle Pläne über Bord und pfeif auf pädagogisch wertvoll und Perfektionismus – was soll schon groß schief gehen?
    Ich wünsche Euch einen guten Stapellauf!
    Drei Mamas sein ist spitze! <3
    GLG,
    Mel

    Antworten
  • Katarina

    22. Juni 2015 at 22:10

    Aber wie machen das andere Zweifach- oder Dreifachmamas, wenn der eine Hunger hat, der nächste beim Malen Hilfe braucht und der Dritte auf die Toilette will – und das alles zeitgleich?

    Man lernt die Dringlichkeit einzuschätzen. Das geht nach ner Weile ganz automatisch da kann ich dich beruhigen. Habt ihr grade gegessen? dann muss K1 warten und K3 kommt auf die Toilette. War K3 eigentlich grade erst dann vielleicht erst K1 was zu essen in die Hand drücken und dann ins Bad.

    Mein meist gesagte Satz ist wohl:“ Eins nach dem anderen. bzw. Einer nach dem anderen.“ das kann Motti schon auswendig mitsprechen.

    Antworten
  • Mama Motte

    23. Juni 2015 at 10:53

    Ihr Lieben, vielen Dank für all Eure aufmunternden Worte…es ist toll zu hören, dass ich mit meinen Sorgen nicht allein bin, aber dass es schon alles gut wird – anstrengend, aber gut!! Ich werde sicher ganz oft hier in Euren Kommentaren nachlesen wenn die Zwillinge erst da sind und mir dann immer wieder neue Kraft holen…

    Ganz lieben Dank!!! Anna

    Antworten
  • Katrin

    24. Juni 2015 at 12:37

    Liebe Anna,

    Zwillinge zu haben ist eine ganz besondere Herausforderung uns ist nicht zu vergleichen mit „erst Kind 1 bekommen, dann Kind 2“. Denn man hat gleichzeitig 2 Säuglinge, die man in denselben Rhythmus bekommen will, und das ist am Anfang nicht leicht. Gleichzeitig zu füttern vor allem. ABER…wenn der Rhythmus da ist, ist es etwas ganz Besonderes, Zwillinge zu haben. Und man wächst da einfach hinein und lernt jeden Tag dazu. Willst du denn stillen oder Fläschchen geben?
    Ich wünsch dir ganz viel Kraft und Glück für die Geburt!
    LG!

    Antworten
    • Mama Motte

      24. Juni 2015 at 15:45

      Ich würde super gerne stillen, weil ich auch meine erste Tochter wirklich gern gestillt habe. Ich bin da aber pragmatisch: wenn es nicht klappt oder ich das Gefühl habe es stresst mich alles, weil für nichts anderes mehr Zeit und Raum bleibt, dann werden sie auch mit Fläschchen groß…
      Lieben Dank für Deine aufmunternden Worte
      Liebe Grüße, Anna

      Antworten
  • Karolin

    24. Juni 2015 at 19:35

    Liebe Anna, meine große Tochter war noch nicht mal zwei Jahre alt, als unsere Zwillingsjungen zur Welt kamen. Auch ich stellte mir damals viele Fragen. Wie werde ich das hinbekommen? Werde ich das überhaupt schaffen? Ich begann meine Erfahrungen aufzuschreiben, in einem Buch („Bellende Socken und muhende Unterhosen. Vom (Über-) Leben als Familie mit Tochter und Zwillingsjungen auf dem tiefsten Lande“) und in Form eines Blogs (zur Selbsttherapie, versteht sich). Wie ich die ersten 12 Wochen überlebt habe, findest du hier http://dachbuben.com/2014/09/17/milchstau-quark-und-schlafentzug-oder-bilanz-einer-uberlebenden/
    Heute sind meine Zwillis 6 Jahre alt und meine Tochter ist 8.
    Alles Gute für dich
    Karolin

    Antworten
  • Yvonne

    24. Juni 2015 at 20:03

    Liebe Anna,

    Ich bin/war in der gleichen Situation wie du jetzt.
    Unsere großen Zwerge sind gleich alt. Emil ist im August 2012 geboren.
    Unsere Zwillinge kamen allerdings schon im Februar 2014. Da war Emil 18 Monate alt.
    Es war schwer. Mein Mann arbeitet im Schichtdienst und ohne meine Familie hätte ich das alles nicht geschafft.
    Da bin ich ganz ehrlich, denn so ist es. Ich kann mich glücklich schätzen, dass mich meine Familie noch heute so unterstützt!
    Ich hab Simon und Anton 8 Monate voll gestillt und sie haben sich mit 10 Mobaten selbst abgestillt.
    Der Anfang war schlimm. Ich hatte Ragaden in den Brustwarzen und Krämpfe in den Milchgängen 🙁
    Aber ich wollte so unbedingt stillen, dass ich abgepumpt habe bis alles wieder verheilt war. Danach ging alles super! (Und man spart sich das nervige Flaschenspülen).
    Die ersten 12 Wochen mussten wir alle 2 Stunden stillen. Meistens dauerte das stillen ca. 1-1,5 Stunden. Ich war also an Sofa und zwillingsstillkissen „gefesselt“. So eines von babywild empfehle ich dir an dieser Stelle. Die sind etwas teuer, aber ohne dieses hätte ich es nicht hingekriegt. Die zarten Zwerge halten sich einfach noch nicht genug..
    Mittlerweile sind die Jungs fast 3 und fast 1,5 Jahre.
    Es gibt mal Streit, weil irgendjemand irgendein Spielzeug haben will, was gerade der Bruder hat.
    Emil merkt so langsam, dass seine kleinen Brüder doch ganz ok sind. Er war schon sehr eifersüchtig.
    Wir versuchen natürlich immer jedem gerecht zu werden, aber das klappt halt auch mal nicht…
    Ich werde oft gefragt „wie machst du das denn alles?“
    Meine ehrlich Antwort ist „keine Ahnung“, ich machs halt.
    Aber um die Arbeit, dem Knatsch und manchmal auch das Geschimpfe herum hat man 3 ganz wundervolle Kinder, die eine Einheit bilden und doch jeder für sich so einzigartig ist!
    Emil verteidigt seine Brüder, ergreift Partei für Sie und denkt auch immer daran Ihnen einen Keks oder ein Eis mitzubringen. Die Zwillinge lieben ihren großen Bruder und himmeln ihn an! Sie miteinander verbindet ein ganz starkes Zwillingsband! Ich habe noch nie zwei Kleinkinder gesehen, die so miteinander interagieren und kommunizieren wie es Zwillinge tun. Und das live mitzuerleben ist einfach toll! Weint einer bringt der andere ihm den schnulli und streichelt i den Kopf. Ist der eine im Wohnzimmer und der andere in der Küche wird solange gerufen bis der Bruder anwortet damit man weiß wo er ist!
    Es ist das größte Geschenk!
    Ich bin müde, leider auch mal gestresst und genervt, habe das Gefühl, dass manchmal nix klappt. Und ich würde niemals mehr mein Leben tauschen wollen!!

    Ich wünsche dir alles alles Gute für die Geburt und eure Zeit zu fünft!

    Herzlichst
    Yvonne

    Antworten
    • Mama Motte

      25. Juni 2015 at 10:47

      Liebe Yvonne, vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar…das klingt alles toll. Ich mache mir keine Illusion, dass es anstrengend wird. Aber eben auch toll. Und dass ich sicher genauso stolz sein werde, wie Du hier klingst.
      Vielen Dank und liebe Grüße, Anna

      Antworten
  • Lisal

    24. Juni 2015 at 22:31

    Oh ja, liebe Anna, so ähnliche Gedanken habe ich mir auch gemacht. Bei uns war die Große grad zwei, als die Zwillinge kamen. Und ich mach Dir gern Mut: Die ersten vier Monate waren wir nahezu überrascht, wie gut alles lief, weil wir uns wirklich auf die größtmögliche Überforderung eingestellt hatten 😉 Ich lass mich ja immer gern positiv überraschen! Es wird anstrengend! Ja! Aber das mit den Haus voller Kinderlachen stimmt! Also nur Mut! Und schreib mir gern mal, wenn Du Austausch brauchst oder Fragen hast! Liebe Grüße und viel Glück! Lisa

    Antworten
    • Mama Motte

      25. Juni 2015 at 10:44

      Hallo liebe Lisa, darf ich echt? Das mache ich ganz sicher…ich lese ja auch immer fleissig bei Euch und hole mir gern Tipps von Dir, wenn ich mal verzweifelt bin!!! Liebe Grüße, Anna

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  • Steffie

    26. Juni 2015 at 12:47

    Hallo,

    bei mir ist es „erst“ 8,5 Monate her, dass unser Sohn ein Geschwisterchen bekommen hat und unser Glück durch eine kleine Prinzessin sich ins Unendliche gesteigert hat. Ich hatte auch so viele Sorgen und Ängste, gerade weil die Schwangerschaften beide nicht einfach waren, aber auch über die Reaktion meines Sohnes, der kommende Alltag, die Finanzen, meinen Abschluss an der Uni, und und und…

    Viele dieser Ängste haben sich in Wohlgefallen aufgelöst, der Große kennt keine Eifersucht, es gab noch nicht eine böse Szene zwischen den Beiden. Die Kleine vergöttert ihren großen Bruder und manchmal ist er der Einzige, der sie beruhigen kann, ehrlich… Unsere Motte (war sie schon im Bauch) ist ein Schreikind: 3-Monatskoliken mit Krämpfen teilweise im Minutentakt, gefühltem monatelangem Zahnen, nächtliche Schreiattacken über mehrere Stunden.

    Heute war die erste Nacht überhaupt, wo sie nur einmal wach wurde. Letzte Woche hatte sie eine Bronchitis, seitdem kam sie wieder 4-6 Mal die Nacht. Ehrlich: Ich ging am Stock, mein Hirn arbeitete nur noch auf Sparflamme, sodass mein Mann den Käse in der Mikrowelle fand und nicht im Kühlschrank, die Wäscheberge stapelten sich und ich wollte einfach nur noch heulen. Aber das macht alles nichts, denn sie ist unsere Prinzessin und, wenn es ihr gut geht, ein absoluter Sonnenschein, das Sahnehäubchen unseres Glückes auf das wir soo lange warten mussten. Du merkst, was ich sagen will? Ja, es ist schwer, und ja, nicht immer wird jedes Kind die Aufmerksamkeit bekommen, die es in diesem Moment benötigt/ verdient, aber das heißt nicht, dass dies eine Katastrophe ist. Wir haben unserem Sohn eigene Räume geschaffen, pro Woche jeweils ein Fernsehabend mit Papa (Männerfernsehen), ein Kuschelabend mit Mama (da darf er auf der Couch einschlafen, gekuschelt wird natürlich jeden Abend) und ein gemeinsamer Spieleabend am Wochenende. Ich finde diesen Kompromiss gut und der Große genießt diese Zeit.

    Finanziell gesehen haben wir eigentlich nur Mehrausgaben wegen Windeln und Gläschen (ich habe es aufgegeben auch noch für die Kleine selber kochen zu wollen). Klamotten für die Kleinen bekommt man meistens aus dem Bekanntenkreis im wahrsten Sinne des Wortes hinterhergeschmissen, da muss ich nur hier und da mal was zukaufen, wie ein paar Bodys. In ein paar Monaten werden natürlich auch die Aufgaben für die Motte steigen (Schuhe !!!), aber auch da finden wir eine Lösung.

    Das Wichtigste ist, Ruhe zu bewahren, in jeder Situation und sich ab und zu Freiräume zu schaffen (was an manchen Tagen heißt, Mama darf 10 min ohne Störung duschen) und ein Partner, der unterstützt, versteht und mitfühlt.

    Aber allein der Umstand, dass du dir diese Sorgen machst zeugt davon, dass es nur gut gehen kann! Dir noch eine schöne restliche Schwangerschaft und viel Glück mit der neuen großen Familie!

    Liebe Grüße
    Steffie

    Antworten
  • von Hagel

    26. Juni 2015 at 13:10

    Ja, wie macht man das? Man wächst in die Rolle hinein, sie kostet viel Kraft, aber man bekommt auch viel zurück. Wir hatten erst unsere Zwillinge, dann kam unsere kleine Tochter. Wichtig finde ich freie Momente zu finden, um den Alltag zu reflektieren und nachzudenken, ob alle drei glücklich sind und sich gerecht behandelt fühlen. Die Partnerschaft kommt die ersten Jahre viel zu kurz, das sollten beide wissen und sich nicht darüber ärgern, gemeinsam den Alltag zu gestalten ist in dieser Zeit wichtiger. Alles Gute für Euch fünf.

    Antworten
  • Bernadette

    26. Juni 2015 at 20:48

    Hallo 🙂
    Ich kann das alles so gut nachempfinden!!!
    Ende Dezember 2014 sind unsere Zwillinge zur Welt gekommen- unser „Großer“ war da gerade mal 2 Jahre und 6 Monate alt.
    Ich habe mir auch über alles alles mögliche den Kopf zerbrochen! Von der Geburt an bis zur Schulzeit wurden nahezu alle Eventualitäten für unsere drei Jungs durchdacht. Ich habe mich immer wieder gefragt, wie ich das bloß alles schaffen soll und wie ich allen gerecht werde.
    Hinzu kam, dass die Leute einem gerade bei einer SS mit Zwillingen oft auch nur Angst machen: Oh Gott!!! Gleich zwei! In deiner Haut möchte ich nicht stecken! Habt ihr überhaupt genug Platz?! Die kommen doch bestimmt viel zu früh! Wann ist der KS?!“
    Furchtbar. Aber zum Glück lasse ich mir nicht so schnell Angst machen und zum Glück war es nicht meine erste SS. Nach einer ersten, traumhaften Geburt wollte ich einfach nicht glauben, dass es jetzt alles schlimm werden muss, nur weil es Zwillinge sind.
    Im KH wollte man mir ganz schnell einreden die beiden in der 36.SSW zu holen. Ich wolle ja sicher nicht an Heilig Abend ins KH.
    Mich hat das alles so genervt, dass ich nur noch auf mich und mein „Bauch“-Gefühl ? gehört habe.
    Ich wollte beide (sofern möglich) spontan entbinden, keinen KS und keine verfrühte Geburt, nur weil ja Weihnachten ist.
    Zum Glück hat alles genau so geklappt. Ich habe beide am 28.12. spontan und natürlich entbinden können und war damit und mit den Maßen der beiden (3545 Gramm, 51 cm und 3345 Gramm, 53 cm) bei meiner schmalen Statue eine kleine Sensation im KH.
    Zum Glück klappte auch das Stillen super, so dass ich beide (bis heute) fast immer voll stillen kann.
    Natürlich waren die ersten Monate seeeehr anstrengend und es gab und gibt immer wieder „Phasen des Wahnsinns“, in denen man denkt, man würde das nicht mehr schaffen. Aber man schafft es! Man schafft alles für seine Kinder. Und man muss lernen, Hilfe anzunehmen.
    Mein Tag ist straff organisiert mit drei kleinen Kindern, Langeweile oder viel Zeit für mich habe ich nie. Oft hänge ich abends total platt auf dem Sofa und möchte nur noch schlafen-aber auch das geht nicht ungestört.
    Aber… Wenn ich meine beiden Mäuse sehe, wie sie mich anlachen, meine Hand halten, wie sie mit ihrem Bruder zusammen lachen und knuddeln, wie sie schlafend neben mir liegen, bin ich glücklich wie (hoffentlich) jede andere Einlingsmama auch.
    Ich habe einen ganz tollen, großen Sohn, der das alles super mitmacht und sehr stolz ist auf seine Brüder. Es kostet Zeit, Kraft und Nerven allen dreien gerecht zu werden und ich kann mich auch nicht durchteilen. Ich kann alles nur nacheinander machen und manchmal muss eben mindestens einer warten und einen Moment weinen. Aber insgesamt muss ich sagen: Wir machen das alles eigentlich echt super und sind wirklich zufrieden.
    Ich wäre froh, wenn ich Kontakt zu anderen Zwillingsmamas hätte, mit denen ich mich mal austauschen kann…
    Dir Wünsche ich alles Gute und ich verrate dir an dieser Stelle mein Motto „Geduld ist der Schlüssel zum Glück“ ?
    Hilft mir immer wieder. Auch du schaffst das! Man braucht nicht immer einen Plan. Man braucht Liebe, Geduld, helfende Hände und alles wird gut!!!!!

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