Kann man Glück festhalten? #Glücklichmacher

Was bedeutet eigentlich Glück? Kann man Glück festhalten? Und kann man wirklich dauerhaft glücklich sein? Ich glaube, dass Glück eher einen flüchtigen Zustand beschreibt. Einen Moment der nur kurz – oder für eine bestimmte Zeit lang – anhält. Für eine Stunde, einen Tag oder eine Woche.

Und ich glaube, wir würden das Glück nicht erkennen, wenn wir dieses Gefühl als Dauerzustand erreichen könnten. Wir würden diese vielen kleinen Glücksmomente nicht zu schätzen wissen, wenn immer alles gut laufen würde in unserem Leben. Wenn immer nur die Sonne scheint, wenn nie ein Problem auftaucht, wenn wir nie traurig wären. Glück können wir erst dann empfinden, wenn wir auch Schattenseiten und schlechte Tage kennen.

Ich bin von Natur aus ein sehr optimistischer Mensch. Für mich ist das Glas halb voll im Leben und nicht halb leer. Aus jeder Niederlage oder Enttäuschung versuche ich einen positiven Aspekt zu ziehen und für die Zukunft daraus zu lernen. Und seit die Motte da ist, erlebe ich viele wunderbare Momente im Leben viel intensiver. Und ja: das könnte man dann als Glück bezeichnen.

Diese Momente genieße ich und zehre davon, wenn mir mal wieder ein gebrauchter Tag über den Weg läuft. Und dennoch glaube ich, dass es ein noch viel erstrebenswerteres Gefühl als Glück gibt. Eines, dass noch mehr wert ist: nämlich Zufriedenheit. Zufriedenheit beschreibt für mich den Zustand, in dem ich mich dauerhaft wohlfühle. An dem man nichts ändern möchte. Aus dem heraus man Glücksmomente erleben und genießen kann, und der einen den Kopf hoch halten lässt, wenn es mal schlecht läuft.

Und genau so würde ich mich beschreiben: als zufriedenen Menschen. Ich habe eine wunderbare Tochter, die ich über alles auf der Welt liebe, zwei kleine – fröhlich strampelnde – Bauchzwerge im Bauch, die ich schon sehr bald kennen lernen und in den Armen halten darf. Ich habe einen tollen Ehemann, den ich sehr liebe und auf den – auch wenn es mal Reibereien gibt – ich mich verlassen kann und der ein tolles Team mit mir bildet. Wir leben in der Stadt die wir lieben, in einer Wohnung mit großem Garten, die nun bald zu klein wird, aber aus der wir gar nicht wirklich weg wollen, weil sie – bis auf klitzekleine Ausnahmen – alles bietet, was wir uns wünschen. Unsere Eltern und Familien sind gesund und das Verhältnis könnte nicht besser sein. Wir erfahren jegliche Unterstützung von ihnen und werden mit Problemen nie allein gelassen. Wir haben einen tollen Freundeskreis, auf die wir uns ebenfalls zu 100% verlassen können und die auch mal da sind, wenn wir alle eine Weile nichts voneinander gehört haben, weil der Alltag uns alle auffrisst. Weil sie eben echte Freunde sind. Wir haben unglaublich nette Nachbarn, die mittlerweile ebenfalls fast zu Freunden geworden sind. Auch hier ist die gegenseitige Herzlichkeit und Unterstützung groß. Und last but not least: wir sind gesund, haben einen Job, genug zu Essen und zum Anziehen, können uns hin und wieder auch einen Urlaub oder eine Kleinigkeit leisten, die wir uns wünschen, können unseren Kindern Wünsche erfüllen und haben keine schwerwiegenden finanziellen Sorgen.

Klar, mehr geht immer – aber ich bin einfach zufrieden mit dem was ich habe. Mit dem Leben das ich führe. Ich möchte nichts daran ändern. Zumindest nichts Grundlegendes. Träume, Wünsche und Pläne haben darin ja immer noch Platz. Und diese Zufriedenheit fühlt sich an wie ein warmes Gefühl im Bauch. Es fühlt sich richtig an.

Aber zurück zum Glück – denn JesSi vom Blog feiersun hat in ihrer Blogparade eben genau danach gefragt: nach 10 Dingen die uns glücklich machen. Und da ihr nun meine Definition von Glück kennt, kommen hier meine ganz persönlichen Glücklichmacher:

das ALLERGRÖßTE Glück...

das ALLERGRÖßTE Glück…

1. Die Geburt eines Kindes: noch nie habe ich ein tieferes Glück gefühlt als nach der Geburt meiner Motte. Ein Glück, dass den ganzen Körper gefangen nimmt. Alle Schmerzen, alle Anstrengungen: wie weggewischt. Da ist nur dieser winzige Mensch in meinem Arm, der mich aus kleinen Äuglein neugierig und wach anblinzelt. Das winzige Köpfchen, der zarte Haarflaum, der unglaubliche Geruch von dem man nicht genug bekommen kann, die zarte Haut, diese winzigen Hände und Füße. Diese tiefe Liebe vom ersten Moment an, die einen überwältigt. Dieser kleine Mensch, der mich verzaubert hat und diesen Moment zum Schönsten meines Lebens gemacht hat.

Und ich bin dankbar, dass ich dieses Glück noch einmal spüren darf, wenn die Zwillinge zur Welt kommen. Und das sogar gleich doppelt!

2. anderen eine Freude machen: das Lächeln und die aufrichtige Freude auf dem Gesicht seines Gegenübers, wenn man merkt, man hat demjenigen eine große Freude mit einer netten Geste, einem Wort oder einem Geschenk gemacht.

3. Urlaubsgefühle: auf das weite Meer zu schauen, die Sonne glitzert auf dem Wasser, es riecht nach Salz und Algen, die Zehen tief im Sand zu vergraben und die Motte dabei zu beobachten wie sie völlig selbstvergessen die Wellen jagt und bei jedem Spritzer aus tiefstem Herzen fröhlich juchzt.

4. Sommer im Garten: ein sonniger Nachmittag im Garten, der Duft von Sonnencreme liegt in der Luft, mit Wassermelone verschmierte Kinderschnuten, tobende Kinder überall, alle Nachbarn sitzen zusammen, reden laut durcheinander, lachen und nebendran brutzeln die Würstchen auf dem Grill

5. das erste Frühstück auf der Terrasse nach einem langen Winter: mit frischem Obstsalat, duftenden Croissants und Marmelade

6. Zeit für Familienausflüge: leuchtende Kinderaugen bei Besuchen im Zoo, im Freizeitpark oder einfach beim Picknick im Park. Und dabei selbst wieder zum Kind werden. Herumalbern, Quatsch machen, Toben. Zeit zu haben. Den Tag so zu gestalten wie man möchte ohne auf die Uhr zu schauen. Und sich einfach treiben lassen können.

7. Heimat: nach einem langen Arbeitstag, einem wunderschönen Urlaub oder ein paar Tagen auf Dienstreise nach Hause zu kommen und zu wissen: hier gehöre ich hin!

8. Filme: ein guter DVD- oder Kinoabend mit einem spannenden, lustigen, bewegenden oder nachdenklich stimmenden Film. Dazu Popcorn und ein kühles Alster – herrlich!

9. Tanzen: eine durchtanzte Nacht mit den besten Freundinnen und dieses Gefühl, dass einfach alles stimmt. Die Stimmung, die Drinks, die Gespräche. Lachen, laut singen und wild tanzen. Und erst nach Hause gehen wenn die Vögel zwitschern.

10. Innehalten: einfach an einem sonnigen Nachmittag auf dem Sofa oder im Liegestuhl liegen – das schlafende Kind im Arm. Und stundenlang anschauen –  diesen Engel, den man im Arm hält.

Und was macht Euch glücklich??

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