Hamburg mit Kindern // Lupinchen und Robert im Theater für Kinder

Kennt Ihr schon das Theater für Kinder in Hamburg? Ich muss gestehen: ich war noch nie dort, aber mein Mann ist schon als Kind oft hier gewesen. Zeit für mich also, mir mal eine Inszenierung dort mit der Motte anzusehen. Unsere Wahl fiel auf das Familienmusical „Lupinchen und Robert“ und am Ende des Tages war nicht nur die Motte ganz verzaubert.

Kindgerecht und nicht zu spannend: Lupinchen und Robert

Wenn es um Theater und Filme geht, dann wähle ich immer sorgfältig aus was wir ansehen. Denn so mutig die Motte bei Achterbahn & co. ist, so schnell ist sie von allzu spannenden Geschichten geängstigt. Wenn jemand im Film oder im Theater in Gefahr gerät, ihm etwas angetan wird, was eigentlich verboten ist oder jemand Ungerechtigkeit erfährt, dann findet die Motte das gar nicht gut. Manchmal ist das schade, denn ich würde gern mal mit ihr ins Kino gehen, aber andererseits finde ich es ganz wunderbar, dass ihre kindliche Vorstellungskraft noch so ausgeprägt ist und dass sie noch nicht so abgestumpft ist und solche Dinge als selbstverständlich ansieht.

Auch bei Lupinchen und Robert wird es zwischendurch mal spannend. Aber eben nicht zu spannend auch immer wieder wunderschön und lustig. Denn das Stück ist schon für die Allerkleinsten ab 3 Jahren geeignet.

Lupinchen

Ich gebe zu, ich habe ein wenig gebraucht, bis ich einen Zugang zum Stück fand. Das Bühnenbild ist praktisch nicht vorhanden. Das gesamte Stück kommt mit wenig Requisiten aus, allein die Vorstellungskraft lässt uns in die Welt von Lupinchen und Robert eintauchen. Aber gerade das macht Sinn: denn Kinder besitzen genau diese Vorstellungskraft und wir Großen müssen uns dem fügen, was am Ende auch gut gelingt, wenn man sich darauf einlässt.

Abtauchen in eine Traumwelt

Die Geschichte von Lupinchen und Robert ist schnell erzählt: Lupinchen wohnt in einem wunderschönen Garten. Ihr einziger Freund, der Vogel Robert, kommt sie täglich besuchen. Aber immer dann, wenn Robert wieder davonfliegt, fühlt Lupinchen sich einsam und allein.

Da hat Robert eine Idee: eines Tages bringt er seine Freunde Mr. Humpty Dumpty und Herrn Klappaufundzu mit, die ganz sonderbar und gleichzeitig furchtbar liebenswert sind. So wohnt Herr Klappaufundzu in einer Schachtel und wirft mit Fremdwörtern um sich, die allesamt auf -ös enden. Ominös wird am Ende des Tages auch Mottes Lieblingswort sein, bei dem sie sich jedes Mal kaputtlacht. Mr. Humpty Dumpty ist ein schrulliger Engländer mit ebensolchem Akzent, der seinen Schirm so liebt, dass er ihn nur unter Tränen zurücklässt und in Gestalt eines riesigen Eis daherkommt.

Lupinchen und Robert

Nachdem die drei neuen Freunde sich kennengelernt haben brechen sie zu einem Picknick auf, bei dem Herr Klappaufundzu ein Haus aus Papier bastelt, in dem sie es sich gemütlich machen wollen. Als ein Sturm aufkommt und das Häuschen samt den Insassen aufs Meer hinausweht, wird aus dem Häuschen ein Flugzeug und schließlich ein Boot, dass am Ende zu sinken droht, weil es ja aus Papier ist. Wie gut, dass es Robert gibt, der am Ende alle Drei sicher auf seinem Rücken in Lupinchens Garten zurückbringt.

Fantastische Musik und schöne Kostüme

Durch den Gesang und die märchenhaften Kostüme erwecken die vier Protagonisten die phantastische Geschichte zum Leben und man fühlt sich zeitweise, als wäre man in eine Traumwelt eingetaucht. Gebannt und mit roten Wangen lauschte und staunte die Motte, stellte immer wieder Fragen und fieberte mit, als die Freunde mit dem Schiff zu sinken drohten.

Lupinchen I

Mir hat besonders gut gefallen, dass die Musik nicht vom Band kommt, sondern die Schauspieler selbst zu Saxophon, Triangel, Geige und Melodica greifen. Und wenn Robert gerade nicht selbst auf der Bühne steht begleitet er die Reisenden am Klavier. Wie selbstverständlich werden die Instrumente ins Stück eingebunden und es wirkt zu keiner Zeit deplatziert.

Und zum Schluss: Lupinchens Kleid anfassen!

Im Gegenteil. Denn genau diese Instrumente spielen nach dem Theaterstück eine große Rolle. Nach dem Schlussapplaus dürfen die Kinder die Schauspieler und ihre Instrumente nämlich im angeschlossenen Bistro persönlich kennenlernen und ausprobieren.

Kindertheater

Die Motte war besonders vom Saxophon begeistert und linste vorsichtig durch die Gucklöcher von Mr. Humpty Dumpty um zu sehen, ob dort auch tatsächlich ein Mensch drin ist. Und natürlich wollte sie auch Lupinchens schönes Kleid anfassen 🙂

Theater für Kinder I. jpg

Wir hatten zwei wunderbare Stunden im Theater für Kinder, die uns glatt den Dauerregen draußen vergessen ließen. Angefangen vom wunderschönen und märchenhaften Theatersaal mit den gold-roten „Prinzessinnenstühlen“ (O-Ton Motte) über das zauberhafte Stück bis hin zum Ausklang im Bistro, an dessen Ende sich die Motte natürlich noch ein Ü-Ei aussuchen dürfte (für alle die es gesünder wollen gibt es aber auch Obst und Brezeln 🙂 ).

Theater für Kinder

Wer länger in Hamburg ist oder sogar hier wohnt, dem empfehlen wir: unbedingt hingehen, anschauen, staunen, träumen und einen fantastischen Nachmittag erleben!

Eure Anna

Das Theater für Kinder: die Fakten

Website: http://www.theater-fuer-kinder.de/

Wo?: Max-Brauer-Allee 76, 22765 Hamburg

Was kostets?: Ab € 12,50 pro Person, neben Lupinchen und Robert gibt es noch viele weitere tolle Inszenierungen für Kinder. Alle Infos und das komplette Programm findet Ihr hier.

Ute von Ahoikinder hat mit ihrem Sohn auch das Stück „Der Froschkönig“ angeschaut. Ihren Bericht dazu findet Ihr hier.

Was man wissen muss: im angeschlossenen Bistro gibt es leckere Snacks und Getränke und sogar Kindergeburtstage sind herzlich willkommen. Alle Infos findet Ihr hier.

 

 

 

 

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