Hamburg mit Kindern // Das Phantom von Opa im St. Pauli Theater – schräg, schrill und unfassbar lustig!

„Miau, miau, oh weh, oh weh, wir suchen Opas Katze. Wenn Opa nicht gestorben wär´, dann wäre sie noch da….“ singt die Motte aus voller Kehle. Zum gefühlt tausendsten Mal seit Ostersamstag. Nein, unser Opa ist nicht gestorben. Und nein, er hat auch keine Katze die verschwunden ist. Ihre Begeisterung gilt vielmehr dem „Phantom von Opa„.

Am Ostersamstag waren wir zur Premiere des Familienmusicals „Das Phantom von Opa“ im wunderschönen St. Pauli Theater eingeladen, und können gleich vorab verraten: wer´s sich nicht ansieht hat definitiv was verpasst! Christian Berg hat ein Musical der Extraklasse geschaffen, dass nicht nur unseren Kindern sondern auch Erwachsenen jede Menge Spaß beschert.

Das Publikum bedankt sich am Ende mit tosendem Applaus und Standing Ovations und das völlig zurecht.

Das Phantom von Opa

Wer ist das Phantom von Opa? 

Die Geschichte ist schnell erzählt: Opa Webber, ein ehemals erfolgreicher Musical-Star, erliegt dem Tod. Der kommt in Gestalt eines Musikengels mit blinkendem Zauberstab daher und nimmt der Motte somit jegliche Angst vor diesem schwierigen Thema. Denn schließlich ist das Musical für Kinder ab 5 Jahren gedacht und das Thema Tod des Opas nicht für alle Kinder leicht zu verdauen. Erste Hürde also schon mal mit Bravour genommen.

Kurz nach dem Tod erscheinen die geldgierige Schwiegertochter samt etwas einfältiger Teenie-Tochter, die natürlich ans Erbe wollen. Und zuallererst muss Opas geliebte Katze „Glitzerbella“ das Feld räumen. Ab ins Tierheim mit dem lästigen Viech. Nun stellt sich bei der Testamentseröffnung raus, dass die beiden an eben dieses Erbe nur herankommen, wenn das Wohlergehen „Glitzerbellas“ gesichert ist.

© G2, Baraniak

© G2, Baraniak

Weil Opa in der Hektik des Sterbens (!) sein Gebiss vergessen hat, kehrt er als „Phantom von Opa“ zur Erde zurück. Als er erfährt, dass „Glitzerbella“ verschwunden ist, heckt er mit seinem treuen Diener einen Streich aus. Schwiegertochter und Enkelin machen sich derweil panisch auf die Suche nach der verschwundenen Katze und tappen dabei mitten rein in die Falle vom „Phantom von Opa“.

Wer hier nicht lacht ist selber Schuld! 

Eine wilde Jagd beginnt, die besonders die Lachmuskeln der Erwachsenen ordentlich strapaziert. Die Gags kommen fast am Fließband (und sind wirklich lustig!!) und auch jüngere Kinder – die so wie die Motte keine einzige der Anspielungen auf die berühmten Vorbildproduktionen verstehen – sind trotzdem mit vollem Eifer bei der Sache.

© G2, Baraniak

© G2, Baraniak

Sie rufen in die Handlung hinein und klatschen und singen fleißig mit. Was ehrlich gesagt kaum schwerfällt, denn die Musik und die Songs von Paul Glaser haben allesamt Ohrwurmpotential.  Und auch ich erwische mich nach dem Theater öfter dabei, wie ich das Katzenlied vor mich hin summe.

Laut, schrill und bunt – aber auch mit ernsten Tönen!

„Das Phantom von Opa“ sprüht nur so vor witzigen Ideen. Auf der Bühne geht es bunt, laut, schräg und manchmal völlig überdreht zu. Aber immer herrlich lustig und nie hat man das Gefühl, es driftet ins Schwachsinnige ab. Und die Anspielungen auf bekannte Musicals verstehen selbst die, die keine eingefleischten Musicalgänger sind.

In über 30 Rollen schlüpfen die vier Schauspieler während des Stücks. Allesamt liebevoll und sehr schräg angelegt. Sogar Tagesschau-Sprecher Jens Riewa taucht auf. Allerdings nicht persönlich. Er leiht dem Quizmaster „Huch, das Buch“ seine Stimme.

© G2, Baraniak

© G2, Baraniak

Zwischen all´ dem kunterbunten Treiben kommen trotzdem auch die ernsten Töne nicht zu kurz. Zwei Obdachlose, die von Einsamkeit singen und die Schlussballade, dass wir auch ältere Menschen in unserer Gesellschaft nicht ausgrenzen sollten sorgen für kurzfristige Melancholie. Und sind dennoch nicht fehl am Platz. Denn das alles kommt federleicht und nie mit erhobenem Zeigefinger daher.

Die zwei Theater-Stunden vergehen wie im Flug. Anschließend blickt die Motte mich an und fragt: „Schon vorbei Mama?“. Treffender hätte man es nicht sagen können!

 

Das Phantom von Opa: die Fakten

Website: http://www.st-pauli-theater.de/programm/2017/das_phantom_von_opa_2017.php

Wo?: Spielbudenplatz 29 – 30,  20359 Hamburg

Was kostets?: Karten auf allen Plätzen € 19,90 pro Person. Noch bis zum 20. Mai 2017 könnt Ihr „Das Phantom der Oper“ im St. Pauli Theater erleben. Alle Infos zu Kartenbestellung und Spielzeiten findet Ihr hier.

 

 

 

 

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