Alltag // Derzeit herrscht Chaos am Familientisch – und warum ich trotzdem daran festhalte…

-Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit dem Portal 1000 Tage – einer Initiative von Milupa- Lange habe ich nichts mehr über unseren Alltag geschrieben. Das rührt vor allem daher, dass ich immer denke: wen interessiert schon unser langweiliger Alltag. Wir haben tatsächlich unter der Woche nicht viel Spannendes zu berichten. Alles geht seinen gewohnten Gang: Kita, Job, Kinderturnen, Arzttermine, Spielen im Kinderzimmer, Abendessen, Haushalt. Das übliche eben.

Kleine Momente mit großer Bedeutung

Aber natürlich gibt es doch spannende Dinge die passieren. Die eigentlich ganz wunderbar und großartig sind. Kleine Momente, die aber so viel Bedeutung haben. Der Floh hat seine ersten freien Schritte gemacht. Ganz plötzlich und mit einem fetten Grinsen im Gesicht. Und wir waren völlig überrascht und gleichzeitig soo stolz.

Die Minimotte isst seit zwei Monaten mit dem Löffel. Selbst und ganz allein. Auch wenn meist mehr auf Tisch und Boden landet als im Mund. Aber völlig egal, oder? Es ist der erste Schritt zum selbstständigen Essen.

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Überhaupt ist das Thema Essen bei den Zwillingen im Moment sehr präsent. Beide sind ganz fantastische Esser. Etwas, dass ich noch vor einem halben Jahr nicht geglaubt hätte, hätte man es mir gesagt. Denn der Start war bekanntermaßen schwierig. Feste Nahrung wurde hier lange verweigert. Das war für mich so ganz neu. Denn die Motte war von Beginn an sehr interessiert an Essen und hat schon früh angefangen selbstständig zu essen.

Warum essen die Zwillinge bloß so unterschiedlich? 

Nun haben aber auch die Zwillinge den Übergang von Brei zum Familientisch geschafft. Obwohl lustigerweise beide Mäuse immer noch gern Grießbrei am Abend essen. Der darf aber gern auch mit Obsstückchen angereichert werden.

Alle anderen Mahlzeiten wollen sie nun aber lieber essen wie die „Großen“. Besonders die Motte dient da als großes Vorbild. Alles was sie ißt, wird vehement auch von den Zwillis eingefordert. Die kulinarischen Vorlieben und das Essverhalten könnten dabei aber unterschiedlicher nicht sein. Probiert wird zwar alles, aber auch deutlich gezeigt, wenn etwas so gar nicht schmeckt.

Die Minimotte liebt herzhafte Snacks: kleine Frikadellen, kleine Würstchen, Nudeln, Fisch, Kartoffelpüree und Laugenbrezeln zum Beispiel. Außerdem stehen Rosinenbrötchen, Weintrauben und Knäckebrot sehr hoch im Kurs. Käse, Äpfel und Birnen hingegen werden sofort wieder ausgespuckt.

Der Floh LIEBT Käse. Er ist ein echter Käse-Junkie. Und die Käsesorte ist dabei egal: ob Butterkäse, milder Gouda oder kräftig-würziger Schnittkäse. Er kann nicht genug davon bekommen. Da er kein großer Fan von Brot oder Brötchen ist, wird der Käse natürlich mit Vorliebe vom Brot gepult und dieses dann unauffällig unter den Tisch entsorgt 🙂

Richtig herzhafte Dinge wie Frikadellen oder Würstchen isst er nicht so gern. Dafür aber Joghurt, Blaubeeren und Banane. Da inhaliert er schnell mal ein ganzes Schälchen wenn man ihn lässt. Gemeinsam hat er mit seiner Schwester die Vorliebe für Nudeln, Fisch und Kartoffelpüree. Aber sind wir mal ehrlich: Nudeln und Püree mag jedes Kind, oder??

Gemeinsames Essen ist uns wichtig

Was mich manchmal echt stört: das unser Familienessen derzeit so chaotisch abläuft. Zwar sitzen wir alle zusammen am Tisch, aber so ein richtig gemütliches gemeinsames Essen ist es einfach nicht. Die Zwillinge essen mit vollem Körpereinsatz, verteilen ihr Essen überall und sortieren aus, was ihnen nicht schmeckt. Weil wir versuchen die Zwerge so oft wie möglich selbst essen zu lassen. Der Tisch und Fußboden sieht danach allerdings aus als wäre die gesamte Mahlzeit nicht im Mund sondern im gesamten Zimmer gelandet. Und damit sie am Ende der Mahlzeit auch satt sind, müssen wir eben doch noch hin und wieder füttern.  Deswegen isst meist einer von uns später als der andere. Dazwischen die Motte, die sich einen Spaß daraus macht immer wieder aufzustehen und Quatsch zu machen. Ich weiß, dass das eine Phase ist. Aber im Moment kommt sie mir ewig vor.

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Ich sehne mich nach einem gemütlichen Familienessen – alle zusammen an einem Tisch. Und genau deshalb halte ich auch an den chaotischen Mahlzeiten zusammen fest. Denn gerade in den ersten zwei Lebensjahren ist es so wichtig einen Grundstein für das spätere Essverhalten und die Gesundheit zu legen. Denn was man in den ersten 1000 Tagen seines Lebens isst, und welches Essverhalten man vorgelebt bekommt, das prägt einen für sein ganzes Leben.

Für gesunde Abwechslung auf dem Tisch: Das Portal 1000 Tage

Und deswegen versuchen wir abwechslungsreich und gesund zu kochen und auch Dinge, die die beiden im Moment ablehnen, immer wieder anzubieten. Geschmäcker verändern sich ja bekanntlich auch 🙂 Und wenn uns mal die Koch-Ideen ausgehen, dann kann man auf dem Portal 1000 Tage von Milupa und der Deutschen Familienstiftung tolle Rezepte und unzählige Tipps und Anregungen finden. Denn eigentlich ist es so einfach gesund und lecker zu essen.

Bildrechte: 1000 Tage

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Und trotz des ganzen Chaos am Tisch mag ich diese Entwicklungs-Phase irgendwie auch. Denn genau jetzt entdecken die Zwillis so viele neue Lebensmittel, lernen neue Geschmäcker kennen und essen beide noch mit viel Neugier. Irgendwann sind die Nudeln einfach nur noch Nudeln. Aber jetzt müssen sie noch genau untersucht und zerpflückt werden. Manchmal bin ich fast ein bißchen traurig, dass ich z.B. so genau weiß wie eine Tomate schmeckt. Denn muss es nicht einfach herrlich sein etwas zum allerersten Mal zu probieren? Und die gemütlichen Familienessen kommen dann irgendwann – ganz plötzlich – wieder von ganz allein und man fragt sich: wo ist eigentlich die Zeit geblieben…?

Wie war das denn eigentlich bei Euch als die Kinder noch so klein waren? Chaotische oder gemütliche Familienmahlzeiten? 

Ich bin gespannt ob wir die einzige Chaos-Familie sind…

Eure Anna

 

 

 

 

12 Comments

  • Inga - Mama in Hamburg

    6. Oktober 2016 at 13:35

    Ich habe hier auch einen einen Käseliebhaber: Frischkäse, Brie, Gouda…Käse geht immer. Zum Glück ist er beim Essen eh sehr entspannt, bis auf Kartoffel-Karottenpuffer mochte er bisher alles. Seit Kurzem möchte er sein Brot selbst schmieren (mit Unterstützung) und alles selbst löffeln – was erstaunlich gut klappt.

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  • Küstenmami

    6. Oktober 2016 at 23:46

    Nee, Ihr seid keineswegs die einzige Chaos-Familie… Unsere Küstenkinder krümeln, dass es eine Freude ist, und füttern ebenfalls großzügig Tisch und Boden 🙂 Aber sie essen liebend gern und das ist wichtig! Ich hoffe mal, das bleibt Ihnen; das Quatsch-Machen wird sich irgendwann von selbst legen – so in 16 Jahren 😀

    Weiterhin guten Appetit!
    Deine Küstenmami

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  • Ute

    7. Oktober 2016 at 12:39

    Lustig! Uns hat das Thema auch gerade beschäftigt. Ich esse abends oft alleine mit unseren drei Kindern (6,3 und 0) und auch wenn unsere Großen schon älter sind und eigentlich sehr wohl vernünftig essen können, ist das oft Chaos pur. Deshalb hab ich mit meinen Jungs jetzt tischregeln aufgestellt. Natürlich so ganz Pädagogisch korrekt, indem sie selbst mir die Regeln diktiert haben. Da kam eine schöne Liste von „nicht stopfen über nicht schreien bis hin zu „wir werfen nicht mit essen“ zusammen. Wer es schafft, sich an die Regeln zu halten, bekommt jetzt einen schönen bunten klebepunkt. Wer 15 Punkte hat, eine kleine süße Überraschung als Nachtisch. Noch sind alle mit Feuereifer dabei ??

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    • Mama Motte

      10. Oktober 2016 at 9:49

      Oh tolle Idee. Die Zwillis verstehen sowas noch nicht, aber sobald das Verständnis da ist, werde ich mir das auch für uns merken!!
      Liebe Grüße, Anna

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  • Kathrin

    7. Oktober 2016 at 12:43

    Unsere Zwillinge sind einen Monat jünger, da ist es das selbe in grün. Essen ist echt anstrengend, aner trotzdem schön, obwohl ich vom Inhalt des Staubsaugerbeutel womöglich eine weitere Familie ernähren könnte 😉

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    • Mama Motte

      10. Oktober 2016 at 9:48

      Haha, ja wir auch. Das trifft es ganz gut. Na ja, ich bin froh, dass sie Spaß am Essen haben, denn das ist ja irgendwie das Wichtigste, oder??
      Liebe Grüße,Anna

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  • Älex

    12. Oktober 2016 at 9:18

    Oh..da kommt ja was auf uns zu ^^ Aber schön, dass ihr die beiden soviel probieren und selber machen lässt. Das finde ich auch immer wichtig. Und wenn man mal die Gedanken ans Saubermachen verdrängt ist es einfach herrlich zu zuschauen, wie Kinder zum ersten Mal Dinge probieren (wie du ja auch geschrieben hattest) und mit den verschiedenen Beschaffenheiten der Lebensmittel experimentieren.
    Unsere Tochter (3) ist eigentlich kaum was, ihr reicht gefühlt ein Apfel, eine Scheibe Brot und ein Glas Milch am Tag, deswegen ist gemeinsam essen theoretisch nach 5 Minuten vorbei, aber ich habe die Hoffnung, dass das noch irgendwann was wird. Unsere Zwillingsjungs (7 Monate) trinken noch mit Vorliebe Milch. Einer der beiden bekommt Mittags Brei, aber ersetzt ist noch keine Mahlzeit. Der andere hat noch so gar kein Interesse an festerem Essen. Allerdings sind die beiden auch 8 Wochen zu früh gekommen, von daher vom korrigierten Alter ja erst 5 Monate. Ich mache mir da keinen Druck und genieße eher die entspannte kleckerfreie (abgesehen vom Spucken ^^) Milchzeit. Aber ich bin gespannt, ob einer der beiden ein guter Esser wird. Es wäre schön auch mal sowas zu erleben ^^
    Übrigens wollen wir kommendes Wochenende mal nach Hamburg (2 einhalb Stunden Zugfahrt für uns, da wir aus Rostock kommen) Freunde besuchen. Danke für die Ausflugstipps. Der Spielplatz bei den Wallanlagen klingt verlockend und ich hoffe das Wetter spielt mit. Falls es mit unseren 3 Zwergen gut klappt, wäre das vielleicht ein spannender Wochenendausflug hin und wieder. Vielleicht könnte man sich da denn auch mal treffen? 😉

    Liebe Grüße
    Älex
    (PS: Deinen Blog habe ich ja seit der Zwillngsschwangerschaft verfolgt und schaue regelmäßig auch in deine älteren Artikel. Danke dafür, dass du dich hier verewigst. Es ist schön von einem Familienleben mit einer ähnlichen Kinderkonstellation zu lesen).

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    • Mama Motte

      13. Oktober 2016 at 13:43

      Oh das kenne ich: meine haben ja auch erst spät angefangen richtig zu essen. Aber nun probieren sie auch wirklich alles und essen gut. Ich denke, man muss ihnen einfach Zeit geben. Irgendwann essen sie schon 🙂
      Oh, Ihr seid am Wochenende in Hamburg?? Da wünsche ich Euch viel Spaß und drücke die Daumen für gutes Wetter. Ein Treffen wäre toll, allerdings sind wir am kommenden Wochenende in der Lüneburger Heide und darauf die Woche schon auf dem WEg in den Urlaub 🙁 Wie schade. Es wäre toll gewesen Euch zu sehen – gerade wo ihr die selbe Kinder-Konstellation habt. Aber wenn Ihr mal wieder herkommt sagst Du Bescheid, ok? Dann klappt es hoffentlich…
      Liebe Grüße – ich freu mich sehr, dass Du hier immer wieder vorbeischaust..
      Anna

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  • Älex

    13. Oktober 2016 at 13:49

    Da hast du recht. irgendwann essen sie schon. Zum Glück sind es nicht unsere ersten Sprösslinge. Da kann man das Ganze etwas entspannter sehen. 🙂 Eure Wochenendplanung klingt auch schön. Wirds dazu auch einen Bericht geben? Und wohin gehts in den Urlaub?
    Erstmal müssen wir schauen, wie so eine Reise klappt und wir wären sowieso nicht gleich das Wochenende darauf nochmal nach Hamburg gefahren schätze ich 😉 Aber ich sage auf jeden Fall Bescheid, falls wir demnächst nochmal eine Hamburg Mini-Reise machen. 🙂

    Älex

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    • Mama Motte

      16. Oktober 2016 at 13:49

      Na klar gibt´s einen Bericht 🙂
      Und in den Urlaub geht´s erst nach Berlin und dann weiter nach Sachsen. Wir sind sehr gespannt :-=
      Euch alles Liebe und bis hoffentlich bald, Anna

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