Am Limit angekommen…ich kann nicht mehr!

Am Freitagabend bin ich heulend zusammengebrochen. Ich konnte nicht mehr, war völlig runter mit den Nerven. Die Woche war unheimlich anstrengend. Und der Floh schrie viel – sehr viel. Und war unruhig, schlief tagsüber kaum und war entsprechend nachmittags mega-quengelig. Und da brach es dann am Freitagabend aus mir heraus. Ich musste einfach heulen. Weil ich das Gefühl hatte, dass ich am Limit angekommen bin. Das ich nicht mehr kann. Das ich das alles nicht schaffe mit zwei Babys und der Motte. Dass ich meinen Kindern nicht gerecht werde. Dass ich eigentlich längst mal mit der Motte zum Hautarzt müsste, mich aber nicht in der Lage fühle dort mit 3 Kindern aufzuschlagen, von denen eins permanent quengelt und schreit wenn es nicht auf dem Arm ist. Dass es hier in der Wohnung aussieht wie das pure Chaos und ich nicht weiß, wie wir dem je Herr werden sollen. Dass ich es noch nicht mal schaffe mittags etwas Anständiges zu essen, weil schon keine Zeit bleibt ein Brot zu schmieren, weil sicher wieder jemand was hat. Der Schlafentzug der letzten Tage tat sein übriges dazu.

Ich gebe wirklich jeden Tag mein Bestes. Ich liebe meine Kinder. Ich versuche so gut wie möglich für sie da zu sein. Ihre Bedürfnisse prompt zu erfüllen. Aber zwei Babys zu versorgen und außerdem noch der Motte Aufmerksamkeit zu schenken bringt mich manchmal an den Rand meiner Kräfte. Ich weiß: es wird besser irgendwann. Und an ganz, ganz vielen Tagen schaffe ich es auch gelassen zu bleiben. Und es zu genießen, dass ich drei tolle Kinder habe. Aber dann gibt es auch wieder diese Wochen auf die ich zurückblicke und mir denke: das ist eine Mammutaufgabe, das kann man nicht bewältigen.

Am vorletzen Wochenende war eigentlich alles noch ganz ok. Wir waren ja noch bei meinen Eltern im Rheinland und haben das Wochenende wirklich sehr ruhig verbracht. Morgens gebadet, immer spät gefrühstückt, durch die Stadt gebummelt, gemalt, gepuzzelt und Spatziergänge zu den Kälbchen und den Pferden gemacht. Und eben viel Zeit mit der Familie verbracht. Die Zwillinge haben das alles super mitgemacht und waren eigentlich sehr ausgeglichen.

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Am Montag, als wir zurückgefahren sind merkte ich schon: die beiden sind irgendwie unruhig. Trotzdem haben sie die meiste Zeit der Rückfahrt verschlafen. Die Motte hatte für die Rückfahrt die neue CD vom „Kleinen König“ bekommen, und so war sie auch erstmal beschäftigt. Sie liebt ja den kleinen König und freut sich montags schon immer besonders auf den Sandmann, denn da kommt ja der König. Übrigens gibt es auf meiner facebook-Seite gerade zwei der CDs zu gewinnen, aber das nur nebenbei…

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Wir kamen insgesamt auch wirklich gut durch und waren gegen späten Nachmittag wieder zu Hause. Trotz des vielen Schlafs waren die Zwillinge sehr quengelig. Also haben wir nur das Nötigste ausgepackt, noch eine Pizza bestellt und die Zwillinge in der Zwischenzeit schon mal ins Bett gebracht.

Am Dienstag hatte ich dann den Grund für die Unruhe: der kleine Floh hatte hohes Fieber. Also habe ich die Motte in die Kita gebracht und mich dann nochmal mit den Zwillingen hingelegt. Mittags erklärte sich die Oma spontan bereit die Motte aus der Kita abzuholen und noch mit ihr in die Bücherhalle zu fahren. Das war mir ganz Recht, denn so musste ich mit den Zwillis nicht raus. Da der Papa Spätdienst hatte, kam er an diesem Abend auch erst gegen 19.00 Uhr nach Hause. Am Nachmittag hatte der Floh wie durch ein Wunder mal zwei Stunden geschlafen ohne auf meinem Arm zu sein, so dass ich es tatsächlich auch schaffte ein bißchen aufzuräumen und den Rest auszupacken. So stimmte mich das eigentlich alles postiv für die Woche.

Aber dann kam der Mittwoch. Das Fieber beim Floh war runter, also wagten wir es dann doch, uns zur Physio aufzumachen. Das Tape sollte runter und die Physiotherapeutin wollte auch kontrollieren, ob es was gebracht hat. Ja, hat es und auch sonst waren wir beide uns einig, dass der Floh einen Mini-Fortschritt gemacht hat. Gegen Ende der Stunde wurde der Floh dann sehr quengelig, ließ sich kaum beruhigen und schrie und schrie. Ich hatte die Hoffnung, dass er im Auto einschlafen würde, was er dann auch tat, also fuhr ich eine Extra-Runde um den Block, damit er wirklich tief einschläft. War aber umsonst, denn kaum zu Hause angekommen war er wieder wach. Und schrie. Und schrie. Und ließ sich einfach nicht beruhigen. Ich versuchte es mit Milch, ich versuchte es mit umhertragen, ich versuchte es mit ablegen, mit Spielzeug, mit frischer Windel – nichts half. Also rief ich den Papa an, der versprach die Motte aus der Kita abzuholen und mit ihr zum Turnen zu fahren. So hatte ich hier also mit den Zwillingen noch Ruhe bis 17.00 Uhr. Am Nachmittag schafften sie es dann auch beide sehr lange zu schlafen. Natürlich nur auf dem Arm, aber wenigstens kamen sie zur Ruhe. So konnten wir uns dann abends auch noch um die Motte kümmern, die noch in die Badewanne hüpfte bevor es ins Bett ging.

Am Donnerstag ging das Gequengel gleich morgens weiter. Den ganzen Tag trug ich die beiden abwechselnd hin und her. Und trotz Kuscheln und Schuckeln ließen sie sich nicht beruhigen. Am Nachmittag war wenigstens die Minimotte gut drauf, so dass ich „nur“ den schreienden Floh herumtragen musste. Trotzdem ging´s an diesem Abend für beide früh ins Bett, denn die Motte hatte nun so überhaupt gar nichts von mir. Also lesen wir noch ein bißchen, sie darf Sandmann schauen und anschließend geht´s ins Bett. Der Mann macht mir zur Stärkung einen leckeren Pesto-Nudelsalat und ich hoffe auf einen guten Freitag.

Aber da war ich zu optimistisch. Es wird nämlich ein absoluter Horror-Freitag. Die Motte hat kitafrei, da die Erzieher eine Konferenz haben und so bin ich den ganzen Tag mit drei Kindern allein. Ich entschließe mich den Vormittag zum Elternfrühstück des Kinderschutzbundes zu fahren. Ich weiß, dass dort auch ein paar andere Mamis sind, deren Kinder mit der Motte in die Kita gehen. Außerdem gibt es ein richtiges Frühstück und eine große Krabbeldecke für die Babys. Mein Plan geht zu Beginn auch auf. Die Motte spielt mit ihren beiden Freundinnen, ich kann tatsächlich zwei Brötchen essen ohne unterbrochen zu werden und die Zwillinge liegen zufrieden auf der Decke rum. Gegen späten Vormittag werden beide quengelig und müde, also verfrachten wir sie ins Auto, und fahren nach Hause.

Und dann geht´s los: kaum zu Hause angekommen schreit der Floh. Und schreit. Und schreit. Und hört nicht auf, egal was ich tue. Dazu spuckt er sich gefühlte 100x von oben bis unten voll. Zwischendrin wird immer wieder auch die Minimotte quengelig, weil sie müde ist und in den Schlaf geschaukelt werden will. Also MUSS ich den Flo ablegen. Ungeduldig trage ich die Minimotte in den Schlaf während im Hintergrund der Floh schreit. Noch nicht mal die Motte schafft es ihn zu beruhigen. Normalerweise schafft sie das immer für ein paar Minuten wenn sie mit ihm Quatsch macht. Nachdem die Minimotte endlich eingeschlafen ist wärme ich das Mittagessen für die Motte und mich auf. Den Floh in der Trage. Aber er schläft nicht ein. Er schreit in einem fort. Meine Nerven werden immer dünner. Ich schlinge mein Essen runter und laufe weiter wie ein Tiger im Käfig hin und her, spreche beruhigend auf den Floh ein, damit er endlich, endlich aufhört. Irgendwann schläft er vor Erschöpfung ein, nur um nach 10 Minuten wieder wach zu werden und weiter zu schreien. Als der Papa endlich nach Hause kommt bin ich mit den Nerven am Ende. Ich kann nicht mehr.

Und da bricht es aus mir raus. Ich heule und heule. Fühle mich überfordert, mache mir Vorwürfe, dass ich mich zu wenig um die anderen zwei Kinder kümmere, dass ich mein Kind nicht beruhigt kriege, dass ich nichts von dem schaffe was ich möchte, dass ich mich allein fühle und das Gefühl habe vor einem Berg zu stehen dessen Gipfel ich nie erreichen werde. Ich möchte dem Floh so gern helfen, denn offensichtlich quält ihn etwas. Und ich bin verzweifelt, weil ich es nicht kann. Mein Mama-Selbstwertgefühl ist im Keller. Gott sei Dank habe ich einen tollen Mann, der mich aufbaut, der mir sagt, dass er weiß was ich täglich leiste, der mir sagt, dass er versucht mich zu unterstützen wo er kann (was ich ja weiß) und der einfach da ist und sich meine Sorgen anhört. Er übernimmt ohne mit der Wimper zu zucken den Floh und bringt ihn ins Bett. Anschließend macht er auch die Minimotte fertig. Und ich habe endlich, endlich Zeit für die Motte. Die süße Motte, auf die ich so unendlich stolz bin.

Weil sie Tag für Tag so zurück steckt und trotzdem ausgeglichen und fröhlich ist. Mich unterstützt wo sie kann. Mir die Windeln bringt, die Flasche gibt, die beiden Mäuse beschäftigt wenn ich mal auf die Toilette muss. Also beschließe ich spontan, dass sie länger aufbleiben darf und wir etwas zusammen machen, was sie sich wünschen darf. Sie möchte basteln, also packe ich das Paket von Baker Ross aus und wir basteln Schneemänner.

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Anschließend hängen wir die als Girlande an der Haustür auf. Diese Stunde gemeinsam mit ihr habe ich so genossen. Und sie auch. Nur wir zwei, ohne gestört zu werden. Das war einfach schön. Als ich sie ins Bett bringe schlingt sie ihre kleinen Ärmchen um meinen Hals und flüstert mir ins Ohr: „Ich hab´Dich soooo lieb Mami. Morgen wird ein besserer Tag“…

Und schon wieder muss ich weinen, diesmal aber nicht vor Überforderung…Erschöpfung und Glück liegen manchmal so nah beieinander!

– Die Bastelutensilien sowie die CD wurde uns kostenlos zur Verfügung gestellt –

13 Comments

  • Mareile

    16. November 2015 at 15:58

    Liebe Anna! Ich lese Deinen Blog so gerne und will Dir eigentlich seit Wochen schon etwas schreiben, komme aber immer nicht dazu (mein Zwillingspärchen ist jetzt 22 Monate alt). Ich würde das aber lieber nicht als öffentlichen Kommentar schreiben, sondern als Mail an Dich direkt, wenn das geht. Ich habe nämlich auch so einen kleinen Floh, der mich sehr an Deinen erinnert und hätte da einen Hinweis für Dich. Wie soll ich Dir schreiben?
    Und im übrigen: Ich kann Dich so gut verstehen! Ich habe zwar keine große Motte, aber ich kenne das Gefühl der Überforderung und die Angst, jedem einzelnen Kind nicht gerecht werden zu können, sehr gut. Du machst das, glaube ich, super!
    Dann erst einmal liebe Grüße, Mareile

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    • Mama Motte

      21. November 2015 at 20:16

      Liebe Mareile, lieben Dank für Deinen Kommentar. Ich bin tatsächlich für jeden Tipp dankbar. Daher würde ich mich unheimlich freuen, wenn Du mir schreibst. Du kannst das einfach per email an familiemotte@email.de
      Ich freu mich – Liebe Grüße, Anna

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  • Frauke

    16. November 2015 at 17:26

    Fühl dich mal virtuell gedrückt. Das es irgendwann bestimmt besser wird ist dir im moment kein trost. Ich hab ja nur zwillinge ohne zusätzliches drittes großes kind und ich denke, du machst das super so wie du es machst. Tiefen gehören (leider) dazu, aber du siehst an deiner großen motte, dass es trotzdem gut ist und du es auch irgendwie schaffst.

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  • Anne

    16. November 2015 at 19:07

    Liebe Anna,

    Schon sehr sehr lange lese ich Deinen Blog und jetzt wo ich diesen Beitrag gelesen habe, muss ich mich endlich mal zu Wort melden. Bitte bitte bitte lies diesen Beitrag nochmal durch, denn dieser Beitrag beweist doch dass Du eine super Mama bist!!! Du kannst so stolz auf Dich sein!!! Du hast 3 wundervolle Kinder zur Welt gebracht und meisterst jeden noch so schweren Tag so liebevoll mit Ihnen!!! Du fragst nach Tipps um dem Floh zu helfen, Du gehst zur Physio mit Ihm, Du trägst Deine Kinder den ganzen Tag herum damit sie soviel Schlaf wie nur möglich bekommen, Du bastelt und spielst mit der Motte und und und… Als Dein Mann nach Hause kam und die Zwillis ins Bett gebracht hat, was hast Du da getan? Hast Du danach zu ihm gesagt: Schatz kannst Du jetzt bitte auch die Motte ins Bett legen? und hast Dich dann selbst hingelegt? NEIN meine liebe Anna, Du hast Dich rührend um die Motte gekümmert und mit Ihr Schneemänner gebastelt!!! Für mich bist Du eine ganz ganz liebe und wundervolle Mutter!!! Bitte mach Dich nicht fertig! Du meisterst alles super und Deine drei Kinder lieben Dich sehr dafür. Glaub mir, auch wenn die Zwillis noch nicht reden , könnten Sie es, würden Sie Dir ganz ganz sicher sagen wie sehr sie Dich lieben und dass Sie Dir für alles danken!!! Bei Deinem letzten Satz musste ich fast heulen: Ich hab Dich sooooo lieb Mama!! :o) Genau das meine ich Anna, Sie lieben Dich weil Du eine super Mama bist!! Die Motte und auch Deine Zwillis könnten überhaupt keine bessere Mama haben!!!! Liebe Anna, natürlich versteh ich Dich sehr gut, auch ich bin manchmal überfordert und vor allem beim Stillen hab ich oft das Gefühl meinen grossen Sohn zu vernachlässigen und ich hab „nur“ zwei Kinder, 4 Jahre und 2 Monate alt. Ich bewundere Dich sehr dafür, dass Du so offen hier schreibst und habe sehr sehr grossen Respekt vor Dir :o) Wir kennen uns zwar leider nicht persönlich aber ich umarme Dich jetzt einfach mal ganz ganz ganz fest und nochmal: Du bist eine super Mama Anna, sonst würdest Du Dir ja auch gar nicht soviele Gedanken über all das machen was du tust, sondern es wäre Dir komplett egal, wenn Du mal was nicht schaffst. Auch wir Mütter sind nur Menschen und keine Maschinen und uns allen geschieht es mal, das wir was nicht schaffen oder überfordert sind. Es ist nur so, dass sich viele nicht trauen genau dies zuzugeben… Wir kritisieren uns viel zu oft selbst oder werden kritisiert, dabei wollen wir doch alle das Selbe: Das Beste für unsere Kinder und genau darin liegt unsere Stärke :o)

    Liebe Grüsse aus Luxemburg und würde ich nicht so weit weg wohnen, würde Ich jetzt durch ganz Hamburg rennen um Dich zu finden und Dich zu umarmen!!! Glaub an Dich liebe Maus, ich hab schon oft in schwierigen Situationen an Dich gedacht und mir gesagt: Hey die Mama Motte hat 3 Kinder und schafft es also kannst Du das mit 2 auch! =)

    Ganz dicken Kuss!!!

    Anne

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  • Jenny

    17. November 2015 at 8:19

    Liebe Mama Motte,

    gerne stöber ich hier bei dir und heute stoße ich nun auf diesen sehr persönlichen Post von dir. Ich kann mich nicht hineinversetzen wie es ist mit einem größeren Kind und Minizwillingen. Das stelle ich mir sehr anstrengend vor. Aber ich kenne das Gefühl des überlastet seins. Daher erzähle ich dir etwas aus unserem Leben. Es ist Sommer 2010 gewesen. Mein Sohn damals frisch 2 und ich sind gerade aus einem Frauenhaus nach 6 Monaten wieder in eine eigene Wohnung gezogen. Nachdem wir lange mit 7 Frauen und ca. 14 Kindern in einem kleinen Haus gelebt hatten waren wir endlich wieder zu zweit. Dieser Strukturwechsel brachte aber meinen Mini total aus der Bahn. Damals wusste noch keiner, dass er autistische Züge an sich hat. Da waren wir noch lange fern von. Das einzige was ich wollte war endlich zur Ruhe zu kommen mit dem Mini, doch er schaffte es nicht. Er schrie wochenlang, immer nur mit kurzen 5 Minuten Pausen und vor allem nachts kam ich nicht zur Ruhe. 6 Wochen mit maximal 2 Stunden schlaf die Nacht. Ich war am Limit und musste mich damals, um nicht aus der Haut zu fahren, kurzzeitig von meinem Kind trennen. Ich war damals Alleinerziehend und es war die schlimmste Entscheidung meines Lebens. Ich gab ihn damals mit vielen Rückversicherungen in ein Kinderheim, für eine Woche, um einfach mal schlafen zu können. Zur Anmerkung wir hatten eine Familienhilfe damals und auch sie fand keine andre Lösung.
    Der Irrsinn war. Ich konnte diese Woche ohne mein Baby erst recht nicht schlafen. Aber danach wurd es besser und seit dem schweißt uns ein sehr festes Band. Heute bin ich die einzige Person der er alles erzählt auch wenn er ausgerastet ist und handgreiflich wurde, weil er sich nicht kontrollieren konnte auf Grund seiner Beeinträchtigung. Er ist viel ruhiger geworden aber.
    Worauf ich hinaus will ist, dass ich in dieser Zeit auch lernen musste mal an mich zu denken und nicht den Anspruch zu haben alles 100 % ordentlich zu haben und immer sofort jeden Wunsch zu erfüllen. Wichtig ist das du dein Ich auch pflegst. Aber so wie ich dich sonst lese weißt du das auch. Dein Satz: „Ich versuche so gut wie möglich für sie da zu sein. Ihre Bedürfnisse prompt zu erfüllen.“ Hat mich angestoßen dir zu schreiben. Du musst als Mama nicht alles prompt erfüllen. Das geht nicht und vor allem musst du es dir auch mal erlauben ein Brot zu essen mittags. Ich habe von meiner Familienhilfe mal einen Satz mitbekommen über den ich immer wieder nachdenke, vielleicht kennst du ihn so ähnlich: „Eine Mama kann nur eine gute Mama sein, wenn sie selber bei Kräften bleibt.“ Heißt im Endeffekt vergiss dich selber nicht, denn sonst brichst du irgendwann zusammen, wenn du vor lauter an deine Kinder denken, dich selbst aus den Augen verlierst.
    Was den Haushalt betrifft wir haben einen festen Vormittag wo ich ordentlich putze in der Vorlesungszeit (ich bin Studentin, daher andre Abläufe natürlich). Dies ist der Sonntag. In der Woche schaff ich es fast gar nicht neben Studium, Therapien und Praktikum das zu machen und die wenige Zeit daheim reicht einem 7 jährigen zum Chaos erstellen, da mein Freund aber auch bis 18 Uhr arbeitet ist das natürlich alles etwas doof und da uns gemeinsame Zeit in der Woche aber auch wichtig ist ist das so geregelt.

    Liebe Mama Motte,

    Was ich sagen will ist, mach dir keine Vorwürfe du seist eine schlechte Mutter. Du tust dein Bestes und das zeichnet dich doch als gute Mutter aus und vor allem die Worte deiner Motte zeigen es doch. Du bist eine tolle Mama. Dem Floh ging es nicht gut und ja ein schreiendes Baby kann sehr nervenaufreibend sein, aber du bist ruhig geblieben und hast versucht dich zusammen zu reißen und dein Bestes zu geben. Du schaffst das aber auch weiterhin, da glaub ich fest dran. Hol dir die Kraft in den Worten deiner Motte und so schwer es auch ist, aber verlier dich selbst nicht aus den Augen. Auch wenn das natürlich sehr herausfordernd ist bei 3 liebenswerten Kindern.

    Alles Liebe dir und viel Kraft!

    Jenny

    Antworten
  • schimpfmalmama

    17. November 2015 at 10:56

    Ich kann dir so gut nachempfinden was du gerade durchmachst. Auch mit nur einem Baby habe ich ständig das Gefühl, der Großen einfach nicht gerecht werden zu können. Das macht mich oft auch total fertig. Und dass du heulst ist absolut verständlich. Ich weiß gar nicht wie oft ich hier schon heulend saß und am Liebsten meine Koffer gepackt hätte. Ich finde es toll, dass du so offen darüber sprichst, denn es ist als Mama nicht immer nur heiter Sonnenschein. Fühl dich feste gedrückt!

    Antworten
  • Alex

    17. November 2015 at 11:34

    Immer, wenn ich deine Beiträge lese frage ich mich, wie ich sowas jemals schaffen soll. Ich War Aupair für 4 Kinder, aber die waren keine Babys mehr und konnten mir einfach sagen, was los War. Die kleine war 2, die anderen waren 6, 8 und 10. Ich muss sagen, das War schon anstrengend genug – und ich bewundere dich, dass du das schaffst. Jeder ist mal mit den Nerven am Ende, das ist doch ganz normal. 🙂

    Antworten
  • Tanja

    17. November 2015 at 14:32

    Ich kenne diese Tage auch zu gut! Aber lass dir gesagt sein, du bist eine ganz ganz tolle Mama für deine Kinder! Du gibst Ihnen alles was sie brauchen und das rund um die Uhr! Das ist wahnsinnig fordernd und anstrengend und da darf man auch mal weinen und am Ende sein.

    Halte durch, es wird besser! (Sag ich mir zumindest immer ;))

    Antworten
  • Nathalie

    17. November 2015 at 22:39

    Liebe Anna,
    von mir auch einen dicken Drücker übers Netz! Ich kenne diese Momente nur zu gut. Du bist nicht allein. Bei uns wird es jetzt besser, wo die Jungs älter sind. Es kommen immer häufiger diese Momente, wo sie wunderbar zusammenspielen und man als Mama glücklich dabeisitzt und sich freut. Und die Momente dauern auch immer länger. Aber genauso oft fangen sie auch wieder an zu streiten und zu schreien. Aber weißt Du was? Ich werde von Mal zu Mal cooler! Und das Schöne ist: Auf jeden anstrengenden Moment folgen so viele schöne Momente, die alles aufwiegen. Und die schönen Momente werden immer mehr und immer länger.
    Ich kenne auch das Gefühl, nicht allen Kindern gerecht zu werden. Ich erinnere mich noch gut an die manchmal so arg traurigen Augen meines Großen, als der Kleine frisch geboren war. Ich versuche immer wieder, für jedes Kind Exlusiv-Minuten einzuplanen. Und die genießen wir dann alle. Aber je älter die Jungs werden, umso mehr wollen sie auch einfach zusammen sein. Besonders schön: Als ich meinem Großen einen Besuch im Puppentheater vorschlug, nur er und ich – da fragte er, ob der kleine Bruder nicht schon mitkommen kann!
    Dir also ganz viel Mut von meiner Seite. Du machst es alles wunderbar. Ich bin bei Dir ,gedanklich!

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  • Küstenmami

    18. November 2015 at 0:23

    Nur Mut, Du Liebe! Ich weiß, manchmal gibt es solche fiesen Tage. Und wenn sie gehäuft auftreten, ist das zum Verzweifeln. Halt durch – es wird besser! Du bist eine tolle Mami und schaffst ganz viel – Du gibst Deinen Kindern unglaublich viel Liebe, und das ist das Wichtigste von allem!!!

    Es drückt Dich

    Deine Küstenmami

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  • Loddaderinchen

    18. November 2015 at 14:51

    Ich bewundere dich und deine Ehrlichkeit! Wir erwarten ein drittes Kind mit 1,5 Jahren abstand und ehrlich gesagt ist mir auch bange da.
    Du schreibst ehrlich über deine Gefühle und ich glaube viele Mütter kennen die Gefühle auch schon mit nur einem Kind.
    Du machst das ganz toll!!!‘

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